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96 Route 11.CAUVERYFÄLLE. Von Madrasindustriezweige sind Webereien von Seide, Baumwolle und Spitzen,
sowie Goldschmiedearbeiten.

Die Fort und Pettah in Nordost-Richtung durchquerende Haupt-
straße
führt am Staatsgefängnis (Central Jail; Pl. B 3), wo gute
Teppiche persischer und türkischer Art gefertigt werden, vorüber
nach der Rennbahn (Pl. B 2) und der Residency (Pl. C 2), dem Sitz
des britischen Residenten (der außer dem Territorium Bangalore
auch die an der Westgrenze des Staates Mysore gelegene, 1834
annektierte Provinz Coorg verwaltet), und weiter zum Cantonment
Bahnhof.


Die Kleinbahn nach Mysore ist der südl. Abschluß des
Southern Mahratta Railway, der von Poona (S. 102) über Londa-Hubli
nach Bangalore kommt (625 M.). Die Gegend ist in der trockenen
Jahreszeit von starrer Öde. Sonnenverbrannte Felsen und Dschungel-
wald
, Schlupfwinkel der Panther. 46 M. Maddur (Bahnrest.),
Ausgangspunkt für den Ausflug nach den auch in der Trockenzeit
sehenswerten Fällen des Cauvery-Flusses, des bedeutendsten
Wasserlaufs im südl. Dekkhan, der bei Sivasamudram (48km südl.
von Maddur) seinen Weg vom Plateau durch die Ost-Ghâts talwärts
nimmt (vgl. S. 77).

Der Ausflug erfordert 2 Tage: tägl. Tongadienst in St., der
Platz 5 R.; eigene Tonga 12 R., beim Bahnhofsvorstand 12 St. vorher zu
bestellen. Wegen der Fiebergefahr ist Vorsicht geboten. Gute Straße.
Zuletzt auf schöner alter Steinbrücke nach der vom Cauvery umschlossenen,
5km langen Insel Heggura. Auf der Südspitze der Insel liegt

Sivasamudram oder Schivasamudram (d. h. See des Schiva). Unter-
kunft
im Dâk Bungalow, Mundvorrat und Bettzeug mitzubringen; besser
im Inspection Bungalow, wo man aber nur auf schriftliches Ersuchen mit
Erlaubnis des Superintendent Engineer of the Cauvery Power Works
Aufnahme findet. Der Cauvery fließt hier nordwärts. Seine beiden Arme
bilden eine Reihe von Stromschnellen und Fällen von insgesamt 160m Höhe.
Der Hauptfall des Westarms, der Gangani Chakki, ¾ St. von Sivasamudram,
ist an 500m breit uud[und] 120 hoch, mit einem Hufeisenfall in der Mitte, der
oft mit dem Niagara verglichen wird. Der Fall des Ostarms heißt Bhar
Chakki.
Während der Trockenzeit lösen sich beide Fälle in mehrere
Verzweigungen auf. Die Wasserkraft des Gangana Chakki wird auf
200000 (gleich dem Trollhättan in Schweden), während der Trockenzeit
auf 12000 Pferdekräfte geschätzt. Zu ihrer Ausnutzung ist 1900-02 mit
einem Kostenaufwand von 340000 £ das Cauvery-Elektrizitätswerk an-
gelegt
worden, das 4000 Pferdekräfte an die Stampfwerke der Goldfelder
von Kolar (S. 94) liefert und die elektr. Leitung für die Beleuchtung
von Bangalore versorgt. Eine Stauanlage auf der Südspitze der Insel
ermöglicht während der Trockenzeit die Zuführung der gesamten Wasser-
masse
des Flusses nach dem westlichen Arm.

Jenseit Maddur nähert sich die Bahn dem Cauvery. Lebhafter
Bodenbau tritt an die Stelle der landschaftlichen Öde.

77 M. Seringapatam (eigentlich Srîrangapattana; 735m),
ehemals Hauptstadt von Mysore, die unter Haidar Ali und Tipû
Sâhib
150000 Einw. zählte und 1799 von den Engländern erstürmt
wurde. Der Fiebergefahr wegen wurde sie bereits 1809 von den